Angehende Notfallmediziner probten am Wochenende in Schwalmstadt den Ernstfall. Bei einem simulierten Verkehrsunfall mit vielen Verletzten kamen die Beteiligten am Samstag bei den hohen Temperaturen mächtig ins Schwitzen.
Schwalmstadt. Bevor ein Arzt zum ersten Mal als allein verantwortlicher Notfallmediziner an einen Unfallort kommt, muss er viel Erfahrung sammeln. An der DRK-Rettungswache in Schwalmstadt ging am Wochenende ein 80-stündiger Notarztkurs zu Ende, zu dem die Rettungsmedizin Nordhessen in Verbindung mit der Asklepios-Klinik Schwalmstadt und dem Elisabeth-Krankenhaus Kassel eingeladen hatte.
Diese Kurse finden zwei Mal pro Jahr statt, je einmal in Schwalmstadt und einmal in Kassel. Wie Kursleiter Dr. Andreas Hettel (Asklepios Schwalmstadt) erläuterte, muss ein Arzt nach seiner zweijährigen klinischen Tätigkeit erst solch einen Notarztkurs absolvieren sowie zusätzlich 50 Einsätze in Begleitung eines erfahrenen Notarztes bewältigen, ehe er eigenständig mit dem Notarztfahrzeug (NEF) zum Einsatz rausfährt.
20 Teilnehmer aus dem ganzen Bundesgebiet waren diesmal dabei, unter realen Bedingungen mussten die angehenden Notärzte unterschiedliche Lagen meistern, so bei Abstürzen von Menschen aus Höhen, einer Drehleiterrettung oder Verletztenrettung aus einem Lkw-Führerhaus. Zum Schluss gab es noch eine Übung: Bei einem Verkehrsunfall mit vielen Verletzten kamen die Beteiligten am Samstag bei den hohen Temperaturen zusätzlich mächtig ins Schwitzen.
Während der Lehrgangswoche wurden die Kursteilnehmer mit allen Themen konfrontiert, denen sie als Notärzte begegnen können, zum Beispiel Kindernotfall und -reanimation, Drogennotfall oder gynäkologische Notfälle. Dazu gab es Unterweisungen zum Thema Thoraxdrainage und Luftröhrenschnitt.
Feuerwehr unterstützt Übung
Miteingebunden in die Übungen zum Abschluss waren neben den angehenden Notärzten das Rettungspersonal vom DRK Schwalm-Eder aus dem dritten Ausbildungsjahr, Feuerwehren aus Neukirchen mit der Drehleiter und die Feuerwehr Wasenberg mit dem Unfallzug, dazu ein achtköpfiges Praxis-Anleiterteam.
Die Organisation hatten neben Andreas Hettel sein Stellvertreter Patrick Müller-Nolte, Jochen Radtke und Michael Hillmann.
Um die Übungen so realistisch wie möglich zu gestalten, hatte die Interessengemeinschaft Crash-Art um Jochen Radtke und Janis Dieling die Statisten mit viel Kunstblut und Schminke in Szene gesetzt. (Peter Zerhau)